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Heinrich  Zille
„Jibt dir det Leben een Puff, denn weine keene Träne! Lach dir'n Ast und setz dir druff und baumle mit de Beene.”

Heinrich Rudolf "Pinselheinrich" Zille

geboren am 10.01.1858 in Radeburg bei Dresden
gestorben am 09.08.1929 in Berlin

Biographie

Am 10. Januar1858 wird Rudolf Heinrich Zille als Sohn eines Uhrmachers und Feinschlossers in Radeburg bei Dresden geboren. Seine Kindheit und Jugend war nicht unbeschwert; der Vater saß mehrmals im Schuldgefängnis und Gläubiger  ängstigten die Familie so sehr, dass der junge Zille oft zur Großmutter gegeben wurde. 1867 flüchtete die Familie vor den... » anzeigen

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Heinrich  Zille

Biographie

Heinrich Rudolf "Pinselheinrich" Zille

Am 10. Januar1858 wird Rudolf Heinrich Zille als Sohn eines Uhrmachers und Feinschlossers in Radeburg bei Dresden geboren. Seine Kindheit und Jugend war nicht unbeschwert; der Vater saß mehrmals im Schuldgefängnis und Gläubiger  ängstigten die Familie so sehr, dass der junge Zille oft zur Großmutter gegeben wurde. 1867 flüchtete die Familie vor den Schuldeneintreibern nach Berlin. Bis zu Heinrichs 14. Lebensjahr hauste die Familie dort unter ärmlichen Bedingungen in einer Kellerwohnung nahe dem Schlesischen Bahnhof.


Schon früh beeindruckten Heinrich Zille die Stiche des englischen Zeichners Hogarth. Noch auf der Schule begann er Zeichenunterricht zu nehmen; für die Kosten musste er selbst aufkommen. Zille beendet1872 seine Schulzeit. Gegen den Willen seiner Eltern beginnt er in Berlin eine Ausbildung als Lithograph. Gleichzeitig studiert er als Abendschüler an der "Königlichen Kunstschule" bei Theodor Hosemann. Nach Abschluss der Studien arbeitete Zille ab 1875 zunächst in den unterschiedlichsten Betrieben, um sein täglich Brot zu verdienen: er zeichnete Damenmoden, Muster für Beleuchtungskörper, Kitsch- und Werbemotive und porträtierte zu seinem Vergnügen oder gegen einen Obolus Arbeitskollegen. Weiteres berufliches Rüstzeug sollte Zille in der renommierten Lithografieanstalt „Winckelmann & Söhne“ erhalten.


Von 1880 bis 1882 absolvierte Zille seine Militärdienstzeit als Grenadier beim Leib-Grenadier-Regiment. Für Zille waren diese Jahre eine unliebsame Erfahrung, die er während seiner freien Zeit in zahlreichen Notizen und Skizzen festhielt.


Nach der Entlassung vom Militär ging Zille zur Photographischen Gesellschaft zurück. Bald darauf lernte er seine Lebensgefährtin kennen: Hulda Frieske, eine Lehrerstochter aus Fürstenwalde, wo am 15. Dezember 1883 die Hochzeit mit einer schlichten Feier stattfand.  Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.


Dass Heinrich Zille selbst fotografisch tätig gewesen ist, wurde erst gegen Ende der 1960er-Jahre bekannt und dokumentiert.


Um die Wende zum 20. Jahrhundert begann Heinrich Zille immer bewusster, Szenen aus der proletarischen Unterschicht für sich als Sujet zu entdecken. Zille fand sein „Milljöh“ in den Hinterhöfen, Seitengassen und Kaschemmen der Arbeiterviertel. 1907 wurde Zille er deswegen von der Photographischen Gesellschaft entlassen.


Um die Jahrhundertwende konnte Heinrich Zille erste Zeichnungen ausstellen und in Zeitschriften wie Simplicissimus, Jugend – Münchener Illustrierte Wochenschrift für Kunst & Leben und Die Lustigen Blätter veröffentlichen. Bald wurde man in den Berliner Künstlerkreisen auf „den Neuen” aufmerksam. Der Kunstkritiker Hans Rosenhagen schätzte Zille als „Neue Erscheinung, die mit einer Reihe von ebenso realistisch wirksamen wie humorvollen farbigen Zeichnungen ‚aus dem dunklen Berlin’ und einem höchst drastischen ‚Frühlingswunder’ angenehm auffällt.“


1910 wurde Zille zusammen mit Fritz Koch-Gotha der Menzelpreis  der Berliner Illustrirten Zeitung für seine künstlerische Leistung verliehen. 1913 traten rund 40 Künstler, darunter auch Zille, wiederum aus der Berliner Secession aus und gründeten die Freie Secession. Zille wurde Vorstandsmitglied; Ehrenpräsident war Max Liebermann. Auf Liebermanns Vorschlag wurde Zille 1924 mit der Ernennung zum Professor schließlich Mitglied der Akademie der Künste. Allem Ruhm zum Trotz blieb Zille stets relativ gleichgültig gegenüber den zahlreichen Ehrungen, die ihm angetragen wurden. Dies änderte sich auch nicht, als mitten in den Entbehrungen des Ersten Weltkriegs seine ersten Bilderbücher erfolgreich verlegt wurden, und auch in späteren Jahren blieb der Künstler bescheiden.


In den letzten Lebensjahren veröffentlichte Heinrich Zille noch zahlreiche Zeichnungen in der Berliner Satire-Zeitschrift Ulk. Den Höhepunkt seiner Popularität erreichte Zille ein Jahr vor seinem Tod mit den großen Feierlichkeiten zu seinem 70. Geburtstag. Im Märkischen Museum wurde eine Retrospektive  seiner Werke unter dem Titel „Zilles Werdegang“ ausgestellt.


Im Februar 1929 erlitt Zille schließlich einen ersten, im Mai einen zweiten Schlaganfall. In der Folgezeit zog sich der Künstler immer mehr zurück und ließ an seiner Wohnungstür mit einer gezeichneten Postkarte in zittriger Handschrift ausrichten: „Bin krank. Bitte keinen Besuch.“ Heinrich Zille starb am Morgen des 9. August 1929.


 


Quelle: Wikipedia


 


 

Photo Galerie

„Wat – ick habe den Hahn...
„Wat – ick habe den Hahn überdreht? – Det hat die Vorichte jedahn! Der lief schon, als ick kam!“
Fotograf:
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Zille
1913
„Drücken musste!“ (Heinrich...
„Drücken musste!“ (Heinrich Zille: Mein Milljöh)
Fotograf:
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Zille
1922
Selbstporträt
Selbstporträt
Fotograf:
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Zille

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