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Otto von der Wenge Graf Lambsdorff
„Nach meiner Überzeugung wirken wir alle am besten, wenn wir arbeiten, nicht wenn wir reden.”

Otto Friedrich Wilhelm von der Wenge Graf Lambsdorff

Politiker

geboren am 20.12.1926 in Aachen
gestorben am 05.12.2009 in Bonn

Biographie

Ausbildung und Beruf  
Lambsdorff besuchte ab 1932 zunächst Schulen in Berlin, von 1941 bis 1944 das Saldern-Gymnasium in Brandenburg an der Havel. Im Zweiten Weltkrieg diente er ab Frühjahr 1944 als Offizieranwärter bei der Wehrmacht und wurde kurz vor Kriegsende in Thüringen bei einem Tieffliegerangriff schwer verwundet. Infolge der Verwundung musste ihm das linke Bein oberhalb des... » anzeigen

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Otto von der Wenge Graf Lambsdorff

Biographie

Otto Friedrich Wilhelm von der Wenge Graf Lambsdorff

Ausbildung und Beruf  


Lambsdorff besuchte ab 1932 zunächst Schulen in Berlin, von 1941 bis 1944 das Saldern-Gymnasium in Brandenburg an der Havel.
Im Zweiten Weltkrieg diente er ab Frühjahr 1944 als Offizieranwärter bei der Wehrmacht und wurde kurz vor Kriegsende in Thüringen bei einem Tieffliegerangriff schwer verwundet. Infolge der Verwundung musste ihm das linke Bein oberhalb des Knies amputiert werden, weswegen er in späteren Jahren einen Gehstock benutzte. Nach der Kriegsgefangenschaft bestand Lambsdorff dann 1946 das Abitur am Pestalozzi-Gymnasium Unna und absolvierte anschließend ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn und Köln, welches er 1950 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. 1952 erfolgte seine Promotion mit der Arbeit Abschied vom Reichsleistungsgesetz unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung zum RLG. 1955 legte er das zweite Staatsexamen ab.
Von 1955 bis 1971 war er im Kreditgewerbe tätig, zuletzt als Generalbevollmächtigter der Düsseldorfer Privatbank Trinkaus. Seit 1960 war er als Rechtsanwalt zugelassen. Von 1971 bis 1977 war er Mitglied des Vorstandes der Victoria-Rückversicherung AG. 1978 trat er in die Düsseldorfer Anwaltssozietät Wessing/von der Goltz ein. Von 1988 bis Juli 2008 war er Aufsichtsratsvorsitzender der Iveco Magirus AG. Lambsdorff bekleidete einen Posten im Advisory Board der GML (Group Menatep), deren Mehrheitsaktionär Michail Chodorkowski war.

Familie


Otto Graf Lambsdorff war das älteste von drei Kindern von Herbert Graf Lambsdorff (1899–1976) und Eva von Schmid (1904–1978). Sein Bruder Hagen Graf Lambsdorff (* 1935) war deutscher Botschafter in Tschechien und Lettland. Lambsdorff war in zweiter Ehe verheiratet mit Alexandra von Quistorp (* 1945) und hatte drei Kinder aus erster Ehe. Er lebte in Bad Münstereifel-Eschweiler und vorübergehend auch in Bonn.
Sein Neffe Alexander Graf Lambsdorff vertritt die FDP seit 2004 im Europaparlament.

Politische Laufbahn


Seit 1951 war er Mitglied der FDP. Von 1968 bis 1978 war er als Schatzmeister Mitglied im geschäftsführenden FDP-Landesvorstand von Nordrhein-Westfalen. Seit 1972 gehörte er dem FDP-Bundesvorstand an, seit 1982 auch dem Präsidium der FDP. Von 1988 bis 1993 war er FDP-Bundesvorsitzender und seit 1993 war er Ehrenvorsitzender der FDP.
Von 1991 bis 1994 war er Präsident der Liberalen Internationale. Von 1995 bis 2006 war er Vorsitzender des Vorstandes der Friedrich-Naumann-Stiftung.


Von 1972 bis 1998 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1972 bis 1977 und von 1984 bis 1997 wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.

Rolle als Minister 


Am 7. Oktober 1977 wurde er als Bundesminister für Wirtschaft in die von Bundeskanzler Helmut Schmidt geführte Bundesregierung berufen. Vom Ordoliberalismus und der Marktwirtschaft überzeugt, stritt Lambsdorff zum einen für eine Neuregelung der Mitbestimmungsgesetzgebung. Er versuchte dabei, die aus seiner Sicht zu weitgehenden Mitwirkungsrechte, die in Folge der Biedenkopf-Kommission ins Mitbestimmungsgesetz von 1976 eingebracht worden waren, zu verhindern. Zum anderen wandte er sich gegen das „deficit spending“ im Rahmen der Globalsteuerung, das zu einer immer höher werdenden Schuldenlast des Staates führe.
Nach der Bundestagswahl 1980 war Lambsdorff unter anderem durch das Abfassen des sogenannten Lambsdorff-Papiers (auch als Scheidungspapier oder Manifest der Sezession bekannt) maßgeblich am Bruch der sozialliberalen Koalition beteiligt. Am 17. September 1982 trat er gemeinsam mit den anderen FDP-Bundesministern zurück.
Nach der Wahl von Helmut Kohl zum Bundeskanzler wurde Lambsdorff am 4. Oktober 1982 erneut zum Bundesminister für Wirtschaft ernannt.

Flick-Affäre und Steuerhinterziehung


Im Zuge der sog. „Flick-Affäre“ hob der Bundestag am 2. Dezember 1983 auf Ersuchen der ermittelnden Bonner Staatsanwaltschaft die Immunität des amtierenden Bundeswirtschaftsministers Lambsdorff auf, der dann, als die Anklage zugelassen wurde, am 27. Juni 1984 zurücktrat. Der Prozess vor dem Bonner Landgericht zog sich rund anderthalb Jahre hin.
Am 16. Februar 1987 wurde Otto Graf Lambsdorff gemeinsam mit dem Flick-Manager Eberhard von Brauchitsch („Pflege der politischen Landschaft“) sowie dem vormaligen Bundeswirtschaftsminister Hans Friderichs wegen Steuerhinterziehung rechtskräftig verurteilt. Lambsdorff erhielt eine Geldstrafe in Höhe von 180.000 D-Mark. Vom Vorwurf der Bestechung bzw. Bestechlichkeit sprach das Gericht die Angeklagten mangels Beweisen frei.
Vom Bundeswirtschaftsministerium wurden ihm jedoch 515.000 DM Prozesskostenhilfe zur Deckung seiner Anwaltskosten zugesprochen.

Weitere Ämter 


Als bekannter Verfechter der Marktwirtschaft blieb Lambsdorff in seiner Partei populär und konnte sich 1988 als Nachfolger von Martin Bangemann bei der Neuwahl des FDP-Parteivorsitzenden gegen Irmgard Adam-Schwaetzer durchsetzen. In seiner Amtszeit kam im August 1990 der Zusammenschluss der FDP mit der LDPD und anderen liberalen Gruppierungen in der DDR zustande. Nach der deutschen Wiedervereinigung erreichte die FDP eines der besten Wahlergebnisse bisher. Bereits zu diesem Zeitpunkt forderte er als einer der ersten eine Abkehr von der bisherigen „Umverteilungspolitik“ und die „Rückkehr zu mehr marktwirtschaftlichen Prinzipien und Grundsätzen“, was später auch die Wiesbadener Grundsätze der FDP bestimmen sollte.

Rolle als Sonderbeauftragter 


Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag begann er 1999 als Beauftragter des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder die Verhandlungen über Art und Höhe der Entschädigung für ehemalige NS-Zwangsarbeiter zu führen. Mit Gründung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ wurde diese Wiedergutmachung im Sommer 2001 begonnen. Lambsdorff erhielt für seine Rolle hierbei den Toleranzpreis des jüdischen Museums Berlin.
(Quelle: Wikipedia)

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FDP Bundesparteitag 1978
1978
FDP Bundesparteitag 1978
Otto Graf Lambsdorff auf dem...
Otto Graf Lambsdorff auf dem FDP Bundesparteitag am 14.11.1978 in Mainz.
Fotograf: Ludweig Wegmann
Quelle: Wikipedia

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