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Paul Wiens

Paul Wiens

Lyriker, Hörspielautor, Übersetzer

geboren am 17.08.1922 in Königsberg
gestorben am 06.04.1982 in Berlin
Letzter Wohnort: Berlin

Biographie

Wiens wurde als Sohn einer jüdischen Mutter in Königsberg geboren und verbrachte aber seine Kindheit in Berlin, bis seine Mutter 1933 mit der Machtergreifung durch die Nazis in die Schweiz emigrierte. Nach bestandenem Abitur nahm er ein Studium der Philosophie in Genf und Lausanne auf. 1943 wurde Paul Wiens wegen Wehrkraftzersetzung in Wien verhaftet und in St. Pölten sowie im... » anzeigen

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Biographie

Paul Wiens

Wiens wurde als Sohn einer jüdischen Mutter in Königsberg geboren und verbrachte aber seine Kindheit in Berlin, bis seine Mutter 1933 mit der Machtergreifung durch die Nazis in die Schweiz emigrierte.
Nach bestandenem Abitur nahm er ein Studium der Philosophie in Genf und Lausanne auf. 1943 wurde Paul Wiens wegen Wehrkraftzersetzung in Wien verhaftet und in St. Pölten sowie im Arbeitserziehungslager Lanzendorf (Niederösterreich) bis Kriegsende inhaftiert.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte er 1947 über Weimar nach Berlin zurück, wo er bis 1950 als Lektor und Übersetzungsredakteur im Aufbau-Verlag arbeitete. Nebenbei veröffentlichte er erste Gedichte und propagandistische Jugendlieder (Begeistert von Berlin, 1952). Ab 1952 war er freischaffender Schriftsteller und verfasste überwiegend Lyrik.
Wiens schrieb daneben auch Drehbücher, so zu Frank Vogels Film „…und deine Liebe auch“ (1962), der den Bau der Mauer rechtfertigt, und zu Konrad Wolfs „Sonnensucher“ (1958). Der Film behandelt die „Produktionsschlachten“ beim Uranabbau der sowjetisch kontrollierten Wismut AG und wurde wegen seiner thematischen Verbindung zur Herstellung von Atomwaffen aufgrund eines Vetos der damaligen Sowjetunion erst 1972 uraufgeführt. Ferner übertrug er Werke von Pablo Neruda, Wladimir Majakowskij, Nazim Hikmet und anderen ins Deutsche. Wiens war Mitherausgeber der Lyrik-Reihe „Antwortet uns“ und 1982 Chefredakteur der einflussreichen Literaturzeitschrift Sinn und Form.

Paul Wiens war zeitweilig Vizepräsident des Kulturbunds der DDR und von 1961 bis 1969 Vorsitzender des Bezirksverbands Berlin des Schriftstellerverbandes der DDR. 1964 wurde er Mitglied des Deutschen P.E.N.-Zentrums Ost und war von 1980 an dessen Präsidiumsmitglied.
In den 1960er Jahren arbeitete Wiens als „Gesellschaftlicher Informant“ mit dem MfS zusammen. Ende der 1960er unterbrach er diese Tätigkeit für wenige Jahre wegen „ideologischer Bauchschmerzen“, setzte sie dann von 1972 bis zu seinem Tod als IM fort.
Ferner war er auch wiederholt für den sowjetischen KGB tätig. Wiens „übergab an ihn gerichtete Privatbriefe, lieferte detaillierte denunziatorische Informationen über Schriftsteller aus Ost und West und berichtete über internationale Autorentreffen in der Sowjetunion, in Ungarn und Jugoslawien“, so Joachim Walther in seinem Standardwerk Sicherungsbereich Literatur.
Berichte lieferte er unter anderem über seine DDR-Kollegen Jurek Becker, Wolf Biermann, Franz Fühmann, Stefan Heym, Sarah Kirsch, Heiner Müller, Ulrich Plenzdorf und Erwin Strittmatter, über die Westschriftsteller Heinrich Böll, Hans Magnus Enzensberger und Peter Härtling, über Sowjetautoren wie Lew Kopelew und Andrej Sacharow sowie über seine 3. Ehefrau, die Schriftstellerin Irmtraud Morgner, die sich 1977 von ihm scheiden ließ.
Für seine inoffizielle Tätigkeit erhielt er mehrere staatliche Auszeichnungen. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Städtischen Zentralfriedhof Friedrichsfelde im Berliner Bezirk Lichtenberg. Sein Nachlass befindet sich im Literaturarchiv der Akademie der Künste in Berlin.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Wiens

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