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Thomas Brasch

Thomas Brasch

Schriftsteller, Dramatiker, Drehbuchauto

geboren am 19.02.1945 in Westow, Yorkshire
gestorben am 03.09.2001 in Berlin
Letzter Wohnort: Berlin

Biographie

Brasch wurde als Sohn jüdischer Emigranten im englischen Exil geboren, 1947 siedelte die Familie in die sowjetische Besatzungszone über. Hier begann die politische Karriere des Vaters Horst Brasch (1922–1989), die ihn bis ins Amt des stellvertretenden Ministers für Kultur der DDR beförderte. Thomas Braschs Mutter war Journalistin und veröffentlichte Mitte der 1950er Jahre in einer Cottbuser... » anzeigen

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Biographie

Thomas Brasch

Brasch wurde als Sohn jüdischer Emigranten im englischen Exil geboren, 1947 siedelte die Familie in die sowjetische Besatzungszone über. Hier begann die politische Karriere des Vaters Horst Brasch (1922–1989), die ihn bis ins Amt des stellvertretenden Ministers für Kultur der DDR beförderte. Thomas Braschs Mutter war Journalistin und veröffentlichte Mitte der 1950er Jahre in einer Cottbuser Lokalzeitung sein erstes Gedicht. 1950 Geburt des Bruders Klaus Brasch († 1980), 1955 Geburt des Bruders Peter Brasch († 2001), 1961 Geburt der Schwester Marion Brasch.
Thomas Brasch besuchte 1956 bis 1960 die Kadettenschule der Nationalen Volksarmee in Naumburg (Saale). Nach dem Abitur arbeitete er als Schlosser, Meliorationsarbeiter und Schriftsetzer. 1964–65 studierte er Journalistik an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Wegen „Verunglimpfung führender Persönlichkeiten der DDR“ wurde er exmatrikuliert und arbeitete erneut unter anderem als Kellner und Straßenbauarbeiter.
1966 wurde die Inszenierung seines Vietnamprogramms „Seht auf dieses Land“ an der Berliner Volksbühne verboten. 1967 bis 1968 absolvierte Brasch ein Studium für Dramaturgie an der Hochschule für Film und Fernsehen Babelsberg. Wegen der Verteilung von Flugblättern gegen den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in der CSSR 1968 musste er sich gemeinsam mit Frank Havemann, Florian Havemann, Rosita Hunzinger, Sanda Weigl, Erika-Dorothea Berthold, Hans-Jürgen Uszkoreit und Bettina Wegner vor Gericht verantworten. Er wurde zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt und 1969 auf Bewährung entlassen. Danach wurde er als Erziehungsmaßnahme als Fräser im Berliner Transformatorenwerk (TRO) Oberschöneweide beschäftigt.
Auf Vermittlung von Helene Weigel arbeitete er 1971–72 im Brecht-Archiv, wo er an einer Arbeit saß, die die Strukturelemente des Westerns mit denen des russischen Revolutionsfilms verglich. Seitdem lebte er als freier Schriftsteller. Mehrere Dramen, die zwischen 1970 und 1976 entstanden, wurden wegen ihrer Thematik und ihrer häufig experimentellen Form nicht aufgeführt oder nach kurzer Zeit abgesetzt, so z. B. die gemeinsam mit Lothar Trolle verfassten Lehrstücke „Das beispielhafte Leben und der Tod des Peter Göring“ und „Galileo Galilei – Papst Urban VIII.“
1976 war Brasch Mitunterzeichner der Resolution gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann. Nachdem die Publikation von Prosatexten durch staatliche Stellen verweigert worden war, stellte er einen Ausreiseantrag und übersiedelte gemeinsam mit seiner damaligen Freundin Katharina Thalbach und deren Tochter Anna Thalbach nach West-Berlin. Sein noch in der DDR entstandener und kurze Zeit später beim Rotbuch erschienener Prosaband Vor den Vätern sterben die Söhne wurde ein großer Erfolg und brachte ihm nachhaltige Anerkennung bei den Kritikern.
1978 erhielt er den Ernst-Reuter-Preis und 1979 ein Villa-Massimo-Stipendium. Er wurde 1982 Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland und wurde für den Film „Engel aus Eisen“ mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. 1983 lebte er für ein Jahr in Zürich, wo er für den Film „Domino“ den Occhio del Pardo d’argento erhielt. Sein Hörspiel „Robert, ich, Fastnacht und die anderen“ wurde mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet. Ab 1986 übersetzte er mehrere Theaterstücke William Shakespeares ins Deutsche. 1992 erhielt er den Kritikerpreis der Berliner Zeitung. 1987 führte er in "Der Passagier" zum letzten Mal Regie in einem Kinofilm; Brasch konnte US-Weltstar Tony Curtis für die Hauptrolle gewinnen.
Nachdem Brasch seit dem Fall der Berliner Mauer für viele Jahre verstummt war und sich Gerüchte über Alkohol- und Drogenmissbrauch gemehrt hatten, überraschte er im Jahr 1999 mit seinem neuen Prosaband Mädchenmörder Brunke, der aus einem Manuskript von ursprünglich mehr als 10.000 Seiten entstand. Im selben Jahr kam es zur Uraufführung der Dramen „Stiefel muß sterben“ und „Die Trachinierinnen des Sophokles oder Macht Liebe Tod“, im Jahr 2000 folgte „Frauenkrieg. Drei Übermalungen“. Sein letztes Stück, „Eine Märchenkomödie aus Berlin“, blieb unvollendet. Thomas Brasch starb am 3. November 2001 in der Berliner Charité an Herzversagen. Das Grab des Schriftstellers befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte.

(Quelle: Wikipedia)

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1981
Thomas Brasch erhält den Bayerischen Filmpreis
1988
Thomas Brasch Interview - Teil 1
1988
Thomas Brasch Interview - Teil 2
1988
Thomas Brasch Interview - Teil 3
1988
Thomas Brasch Interview - Teil 4
1988
Thomas Brasch Interview - Teil 5

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